Schreiben und Arbeiten in Logseq.

Ich texte und schreibe seit einiger Zeit in Logseq. Also, eigentlich lebe ich in der Anwendung.

Meine Zeit als Redaktionsleiter des Produktivitätsblogs imgriff.com ist eine Weile her. Geblieben ist aber mein Interesse für Life Hacks und den Tools dazu - also Software und Apps. In den letzten Monaten haben vor allem “Notizen-Apps” wie Notion mein Interesse geweckt. Wobei ich “Notizen-Apps” für eine unglückliche Bezeichnung halte, aber es scheint schwierig zu sein, für diese Gattung eine eingängige Bezeichnung zu finden.

Die Anwendung meiner Wahl ist seit einigen Wochen Logseq - und Logseqs Selbstbeschreibung auf Github illustriert die Schwierigkeit der Gattungsbezeichung: “A local-first, non-linear, outliner notebook for organizing and sharing your personal knowledge base.” Auch dem aktuell meist gehypten Vertreter dieser Gattung fällt wenig Eingängiges ein: “Notion is a single space where you can think, write, and plan.” Aha.

Aber macht nichts: Ich wollte hier ja eigentlich erzählen, wieso ich nach einigen Wochen einen Grossteil meiner Arbeitszeit in Logseq verbringe und weshalb ich die meisten Texte und Artikel dort schreibe. Und das nirgends anders mehr machen möchte.

Alle Information an einem Ort

Wie Notion basiert Logseq auf dem Prinzip der Blocks, die in Datenbanken organisiert sind. Unter Blocks stellt man sich kleine Informationseinheiten vor, ein Gedanke, eine Idee, ein Zitat, ein Satz. Diese Blocks kann ich verschlagworten und so such- und nutzbar machen. Also halte ich in Logseq jedes Informationsschnipsel fest, das mir wert scheint, aufbewahrt zu werden. Die erste grosse Erleichterung: Alles kommt immer da rein. An denselben Ort.

Geht es nun darum, einen Artikel zu verfassen, wird Logseq zum Outliner: Ich schreibe Gedanken, Ideen und Einfälle dort rein, und beginne, eine Struktur zu erstellen. Diese Struktur entspricht dann häufig den Absätzen eines Artikels.

Steht dieses Outline, fülle ich die Absätze mit Inhalt. Sehr praktisch: Alle Quellen, Materialien, Notizen, Links oder Visuals finde ich nun in Logseq. Im günstigen Fall über die Tags verlinkt mit dem Artikel, ansonsten hilft eine Suche oder die grafische Darstellung des so genannten Knowledge Graphs.

Weniger Zeit fürs Suchen. Mehr Zeit fürs Arbeiten.

Und genau das ist der Grund, weshalb ich nirgends sonst mehr Artikel oder Texte verfassen möchte: Ich arbeite in einer Anwendung, und mache mir keine Gedanken, wo ich was speichern will. Beziehungsweise wo ich was vor drei Wochen abgelegt habe. Alle Informationen, die ich benötige, sind an einem Ort - an dem Ort, an dem ich auch meine Arbeit erledige. Ich weiss, das tönt etwas banal. Und trotzdem erstaunlich, wie lange es bis hierhin gedauert hat.